Mittwoch, 23. November 2011

Zweite Septemberhälfte 2011

Nach einer wechselhaften aber spätsommerlich warmen Periode überquerte am 18. September eine mächtige Kaltfront Tirol.

 

 

Am Brenner (1370m) beginnt es in der Nacht von 17. auf 18.9.2011 zu regnen, untertags dann sehr intensiv. Nach dem Kaltfrontdurchgang (Abkühlung um ca. 10°C) fallen ca. 40cm Schnee. (Graphik: LWD Tirol, Daten: ZAMG. Das Foto stammt vom 19.9.2011.)

 

Im Westen des Landes kam es bereits am Abend zu Schneekettenpflichten auf Passstraßen bzw. zu Sperrungen. Die Kaltfront hatte die Alpen bis zum Abend des 19. September bereits überquert und die Täler mit Kaltluft gefüllt. Infolge kam es zu anhaltenden Aufgleitniederschlägen, insbesondere weil milde, feuchte Luft durch ein Randtief über Norditalien an die Alpen geschaufelt wurde.

Aufgrund der starken Niederschläge und wegen der bereits kalten Talatmosphären sank die Schneefallgrenze lokal bis unter 600m! Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen hat es so früh im Jahr in Innsbruck geschneit und der letzte September-Schneefall in der Landeshauptstadt liegt auch schon 75 Jahre zurück.

 

Erster September-Schneefall in Innsbruck, auf 560 Metern Seehöhe, seit den 1930ern! (Foto des Innsbrucker Doms vom 19.9.2011)

 

Im ganzen Land mussten Straßen und Bahnlinien gesperrt werden. Es kam zu Behinderungen und Stromausfällen durch umgestürzte Bäume, die der Schneelast nicht standhielten. In den darauffolgenden Tagen wurden etliche Abgänge von Gleitschnee- und Lockerschneelawinen gemeldet, die vielfach Hüttenzustiege gefährdeten und teilweise auch (Forst-)Straßen erreichten.

 

Lawine, die eine Forststraße bei Prägraten verschüttet (Foto vom 19.9.2011).

 

Allerdings setzte sich bald wieder sonniges und warmes Wetter durch und die Ausaperung schritt sehr schnell voran.

 

Am Rauchberg (2480m) und am Sinnesjoch (2273m) war es drei Tage nach dem Schneefall bereits wieder völlig trocken (Foto vom 22.9.2011).