Mittwoch, 15. Februar 2012

Weitere Eindrücke zur schlecht aufgebauten Altschneeoberfläche und Kurzinfos zur Wetterentwicklung...

Wir haben inzwischen weitere Schneeprofile und Fotos bekommen bzw. ausgearbeitet, die sich mit den Aussagen des gestrigen Blogs decken. Dennoch möchten wir euch diese Infos nicht vorenthalten...

 

Schönster Oberflächenreif in vielen Landesteilen, hier am Wiedersberger Horn in den Kitzbüheler Alpen am 12.02.2012,  wird sich ab dem 15.02. zu einer sehr kritischen Schwachschicht entwickeln.

 

Unser Beobachter vom Stubaier Gletscher hat uns in den Morgenstunden des 15.02. von den ersten spontanen Lawinen auf solch einer Oberflächenreifschicht aufgrund der bereits eingesetzten Schneeverfrachtungen berichtet. Die dafür verantwortliche Windzunahme erkennt man bereits an unseren Wetterstationsdaten.

 

Der Wind aus NW wird weiter  zunehmen...

 

Zur Zeit (15.02. 09:00) fängt es z.B. in Innsbruck zaghaft zu schneien an. Laut ZAMG-Wetterdienststelle werden sich die Schneefälle intensivieren. In Nordtirol sowie in den Osttiroler Tauern sollen es bis morgen in der Früh verbreitet zwischen 30 und 50cm werden. Der Schnee fällt in allen Landesteilen auf eine sehr ungünstig aufgebaute Altschneeoberfläche. Hier noch einige zusätzliche Profile...

 

Profil vom Rofan, Östliche Nordalpen (11.02.2012)

 

Profil Streiteck, Kitzbüheler Alpen, 12.02.2012

 

Profil Matreier Grube, Nördliche Stubaier Alpen, 13.02.2012

 

Auch in besonnten Hängen findet sich im Bereich von oberflächennahen, dünnen Harschdeckeln, meist sehr lockerer, aufbauend umgewandelter und somit störanfälliger Schnee...

 

Großer Härte- und Korngrößenunterschied im Bereich von dünnen Harschdeckeln im besonnten Steilgelände verspricht nichts Gutes für mächtigere Schneeauflagen.

 

 

Die Lawinengefahr steigt nun markant an...

 

Österreichische Gefahrenstufenkarte auf www.lawinen.at vom 15.02.2012

 

Somit nochmals der Appell an alle Wintersportler, während der kommenden Tage besonders zurückhaltend bei der Befahrung bzw. Begehung von Steilhängen im freien Skigelände zu sein. Das vorherrschende Gefahrenmuster „Schnee nach langer Kälteperiode" ist statistisch gesehen für die meisten tödlichen Lawinenunfälle verantwortlich.