Freitag, 7. März 2014

Zunehmend frühlingshafte Verhältnisse mit nassen Lockerschnee- und Gleitschneelawinen; kurzfristig auf frische Triebschneepakete achten; tödlicher Lawinenunfall im Windachtal; bei guter Zeiteinteilung gute Verhältnisse

Ein beständiges Hoch sorgt zunehmend für klassische Frühjahrsverhältnisse mit einem Tagesgang der Lawinengefahr.
 
Aufpassen heißt es v.a. auf nasse Lockerschneelawinen, im schneereichen Süden zudem auf Gleitschneelawinen, hochalpin kurzfristig noch auf Triebschneepakete, die vom 05.03. auf den 06.03. entstanden sind und heute vermutlich noch störanfällig sind.
 
Im Windachtal löste ein Variantenfahrer am 06.03. ein solches kleinräumiges Triebschneepaket im Bereich eines Windkolkes aus, wurde mitgerissen, in einer Geländefalle verschüttet, konnte bald ausgegraben werden, musste jedoch reanimiert werden. In der Nacht vom 06.03. auf den 07.03. verstarb die Person in der Innsbrucker Klinik. Besonders tragisch auch die Tatsache, dass die Person einen Ski verloren hatte und erst dadurch in das steile Gelände im Bereich des Windkolkes geraten ist.
 
In Osttirol löste ein Skitourengeher unterhalb der Vorderen Lavantspitze im 36° steilen NO-exponierten Gelände ein ebensolches Triebschneepaket aus und wurde nach einem 400m „Ritt“ leicht verletzt sichtbar ganzverschüttet (Arm schaute aus dem Schnee). Er wurde rasch von seinen Kollegen ausgegraben.
 
Bei beiden Lawinenereignissen kam als Gleitfläche der frische kalte Pulverschnee in Frage, der von frischem Triebschnee überlagert wurde.
 
Noch findet man in steilen Schattenhängen häufig perfekten Pulverschnee, in besonnten Hängen im schneearmen Norden bereits Firn (Sulzschnee). Demnächst zunehmend in ganz Tirol in steilen, besonnten Hängen zumindest in mittleren Höhenlagen Firn! Somit stehen mit einer guten Tourenplanung perfekte Skitourentage vor uns.
 
Eine ausführliche Fotodokumentation zur aktuellen Situation samt Fotos zum tödlichen Lawinenunfall im Windachtal folgen vermutlich heute abends.