Montag, 4. April 2016

Tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr bei meist schlechter Schneequalität

Wie schon in vorigen Blogeintrag erwähnt, spielt die nächtliche Ausstrahlung der Schneedecke im Frühjahr eine wesentliche Rolle. Je klarer der Himmel und je trockener und kühler die Luft, desto besser. Derzeit haben wir die gegenteilige Situation: Es überwiegt meist ein mit Saharastaub angereicherter, oft mit hohen Wolken versehener Himmel bei sehr warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Die föhnige Südströmung lässt es in Tirol sehr warm werden.

Die grau dargestellte Schneeoberflächentemperatur weist nun auch bei hoch gelegenen Stationen kaum mehr Abweichungen von 0 Grad Celsius auf.

Somit sind die Voraussetzungen für eine gute Auskühlung der Schneedecke meist schlecht. Die Betonung liegt auf „meist“, da die Wolkenbedeckung während der Nacht in Tirol mitunter recht unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Dies war u.a. in der Nacht vom 02.04. auf den 03.04.2016 der Fall, als in Osttirol der Himmel vergleichsweise länger sternenklar war, als in Nordtirol.

Wer sich am Abend vor der Tour nicht sicher ist, wie sich die Nacht so entwickelt, der kann inzwischen auf viele ausgezeichnete Informationen im Internet zurückgreifen. Hier eine Miniauswahl davon für die Erleichterung der Tourenplanung:

Auf www.foto-webcam.eu findet man hervorragende Bilder von Panoramakameras, auf denen man auch die Wolkenbedeckung während der Nachtstunden erkennen kann.


Auf der Seite der ZAMG-Wetterdienststelle www.zamg.ac.at findet man nicht nur Animationen über die Bewölkung, sondern z.B. auch die Ausbreitung von Saharastaub.

Animation der Bewölkung (c) ZAMG

Verteilung des Saharastaubs in der Atmosphäre © ZAMG